Eine vom Projekt unterstützte Kindergartenschule.

Vietnam - In den von ethnischen Minderheiten bewohnten Dörfern sehen sich die Schulen mit einem Wasserversorgungsproblem konfrontiert. In der Gemeinde A Vu’o’ng ist die Lage besonders prekär.

„Wenn du tagsüber deinen Durst stillen willst, nimm dir zu Trinken von Zuhause mit!“ In den 24 Klassen der 13 Schulen der Gemeinde AVu’o’ng ist die Parole von Seiten der Lehrkräfte dieselbe. Die Einwohner haben zwar die Versorgung mittels Wasserleitungen aus den rund um die Dörfer des Hochplateaus liegenden Hügeln sichergestellt. Leider ist das gewonnene Wasser nicht trinkbar. Schlimmer noch, manchmal kommt überhaupt kein Wasser. Es kann höchstens für die Toiletten verwendet und darf ohne vorherige Aufbereitung nicht getrunken werden.

Wasser, Hygiene und Umwelt

Die Schuldirektion hat einen Hilferuf an unsere lokale Koordinatorin gerichtet. Wir werden uns um ihr Anliegen kümmern, indem wir dort wo es nötig ist Bohrungen vornehmen und in allen Klassenzimmern Wasserfilter- installieren.

Zudem werden mehrere Toilettenblöcke gebaut. Diese umfassen auch Duschen in jener Schule, wo die Schüler unter der Woche im Internat bleiben. Wie in allen unseren Projekten sind Sensibilisierungs- und Schulungsmassnahmen geplant.

Eine Betreuerin wird die 350 Schüler auf Hygiene- und Umweltfragen sensibilisieren und sie anlässlich der Baumpflanztage betreuen. Sie wird sie ebenfalls zum Schutz der verbleibenden Wälder ermutigen.

Ethnische Minderheiten werden ausgegrenzt

Die Gemeinde AVu’o’ng liegt ungefähr 90 km von der Stadt Danang entfernt. Sie zählt 2131 Einwohner. Die Gemeinde gehört zum Distrikt Tây Giang mit dem höchsten Anteil an ethnischen Minderheiten (98,8%) sowie an Armut (69%). Dies geht oft Hand in Hand.

Die ethnischen Minderheiten leben in abgelegenen Bergregionen. Trotz des extremen Fortschritts und erheblicher Investitionen bleibt die Armut unter ethnischen Minderheiten in ländlichen Gebieten ausgeprägt. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person einer ethnischen Minderheit unter der Armutsgrenze lebt, ist fünfmal höher als die der ethnischen Mehrheit angehörenden Person.

Auf die Anfrage einer ethnischen Minderheit einzugehen, bedeutet auch, dass diese in den Augen des Staates aufgewertet und ihre Diskriminierung verringert wird.

Philippe Randin

Übersetzt von Aline Tantscher