Eine Begünstigte eines Wasserversorgungsprojekts

Vietnam - Besuch der laufenden Projekte und Ausblick in die Zukunft: es bleibt viel zu tun in einem sehr speziellen Umfeld.

Sowohl im Bezirk Tra Cu, im Mekong Delta, als auch in den Bezirken Tay Giang und Dong Giang in den zentralen Hochebenen ist das Verlangen der Dorfbewohner eindeutig: ihre Priorität ist der Zugang zu Trinkwasser. Die sechs von mir besuchten Projekte im Bezirk Tra Cù haben mich begeistert. Insbesondere die Motivation des Personals der lokalen Trinkwasserbehörde ist beeindruckend. Die Angestellten sind äusserst engagiert darin Wasserleitungen bis zu den entlegensten Häusern der ärmsten Familien zu ziehen, welche meistens einer ethnischen Minderheit angehören. Unser lokaler Leiter ist ebenfalls sehr aktiv. Er zieht von Haus zu Haus, um zu informieren, zu beraten und um die lokalen Beiträge einzuziehen. Während meines Besuchs haben die Familien ihre enorme Dankbarkeit über die erreichten Verbesserungen zum Ausdruck gebracht. Endlich können sie ganz normal Wasser trinken ohne Angst vor Krankheiten haben zu müssen.

Wir würden gerne ähnliche Projekte in den Hochebenen ausführen, allerdings sind diese aufgrund fehlender Wasserbehörden schwierig umsetzbar. An deren Machbarkeit müssen wir noch arbeiten. Im Moment führen wir solche Projekte in den Schulen der beiden Bezirke durch, wo ich ebenfalls ein grosses Bedürfnis festgestellt habe. Unsere Projekte erlauben es den Schulkindern tagsüber Trinkwasser zur Verfügung zu haben.

Vermehrt Projekte in den Hochebenen

In Zukunft werden wir uns vermehrt auf die Unterstützung der ethnischen Minderheit Co’-tu in den zentralen Hochebnen konzentrieren. Die dortige Bevölkerung wird ausgegrenzt und bleibt bei den Projekten vom Staat aussen vor. Während meiner Besuche habe ich festgestellt, dass deren Lebensumstände schwierig sind aufgrund eines Mangels an gemeinschaftlicher Organisation und den Forderungen der Behörden, ihre traditionelle Lebensweise zu ändern, unter anderem auf die Brandrodung zu verzichten. Diese Dörfer zu unterstützen ist eine Herausforderung: es geht darum, direkt mit den Begünstigten zusammenarbeiten und gleichzeitig die Anweisungen der Behörden zu berücksichtigen. Dabei müssen wir vermeiden in Bereichen aktiv zu werden in denen der Staat sehr gut von heute auf morgen selbst intervenieren kann. Anscheinend sind wir die einzigen die die Dorfgemeinschaften in dieser Vorgehensweise unterstützen.

Ich freue mich darauf diese Herausforderung anzunehmen und diese Minderheiten, die eine so reiche Kultur und engen Umgang mit der Natur pflegen zu unterstützen. Ich freue mich ebenfalls darauf, die Projekte zur Förderung von Biogas die sich ebenfalls eines grossen Erfolgs erfreuen, weiterzuführen. Mehr dazu in einem nächsten Artikel.

Philippe Randin

Übersetzt von Fredi Widmann