Das Projekt wird einheimische proteinreiche Lebensmittel fördern, um den Mangel an Fisch und Wild auszugleichen.

Peruanischer Amazonas - Seit zwanzig Jahren unterstützt Nouvelle Planète ein Projekt im Tal von Apurimac. Ein peruanischer Fachberater hat das Projekt ausgewertet.

Zwischen Mai und Juni dieses Jahres hat der peruanische Fachberater Alfredo Gaviria die Arbeit der Organisation Ashaninka de la Rivière Apurimac (OARA) in Zusammenarbeit mit der peruanischen NGO CEDIA analysiert. Das Resultat ist überwiegend positiv. Das Programm mit dem Titel „Wiederherstellung der Landschaft und der Nahrungsmittelsicherheit in den Gemeinden Ashaninka und Machiguenga am Fluss Apurimac“ hat gezeigt, wie wertvoll eine Langzeitunterstützung für die Entwicklung der indigenen Völker, in einer Region so gross wie das Wallis, ist.
Intensive Kolonialisierung verbunden mit Drogen-Terrorismus und Ausbeutung der Waldressourcen stellen eine grosse Bedrohung für diese Völker dar. Mit der Vorgehensweise des Programms haben 3000 Indigene an Autonomie gewonnen und zwar dank bahnbrechenden Aktionen wie der nachhaltigen Forstwirtschaft, welche Pflanzungen, Züchtungen und verantwortungsbewussten Abbau von indigenen Pflanzensorten beinhaltet. Auch die Fischzucht ist eine Möglichkeit. Familien züchten Fische in Weihern, um das Aussterben in Flüssen aufgrund der Verschmutzung durch Ölförderindustrien entgegenzuwirken. Des Weiteren werden die traditionellen indigenen Gärten gefördert. Sie verknüpfen den Anbau von verschiedenen essbaren Pflanzen wie Maniok, Mais, Straucherbsen, Wegerich und Obstbäumen.

Den Wald bewahren

Neben Baumschulen, Fischzucht und Gärten sind die 34 indigenen Gemeinschaften der Region auf dem Weg, die Landrechte für ihr Land zu erwerben; 11 von ihnen haben die Landrechte bereits definitiv erhalten. Die indigenen EinwohnerInnen haben ausserdem die offizielle Anerkennung ihrer Kompetenzen im Gebiet der Forstwirtschaft und der Landwirtschaft erhalten. Zudem wer-
den die Gemeinschaften politisch und
finanziell unterstützt.

In Zahlen:

Forstwirtschaftliche Bepflanzungen auf 106 ha in 13 Gemeinschaften
Beitritt von 13 weiteren Gemeinschaften in ein nationales Programm zur Erhaltung der Wälder
22 familiäre Fischzuchten in 7 Gemeinschaften
28 vollständige Gärten in 6 Gemeinschaften

Indigene Organisation unterstützen<

Das Tal Apurimac ist die einzige Region von Peru, die noch immer offiziell in einem Notzustand ist. Niemand will dort arbeiten, weil das Gebiet als zu gefährlich gilt. Das Projekt musste sich mit diesem Umstand auseinandersetzen. Die mangelnde Unterstützung der lokalen und nationalen Behörden bei der Existenzsicherung der indigenen OARA war die grösste Enttäuschung.
Durch eine Stärkung der administrativen Kapazitäten und des Management von OARA wird dieses Problem nun in der finalen Projektphase von drei Jahren angegangen. Mit Hilfe einer Kommunikationsstrategie zur Umsetzung der Teilprojekte Forstwirtschaft, Fischzucht und nachhaltige Landwirtschaft soll zudem die Diskriminierung der Indigenen durch die Siedler bekämpft werden.

John Beauclerk und Jeremy Narby

Übersetzt von Flurina Zeugin