Die SchülerInnen von Sialthawzang können endlich die gesamte Schulzeit in ihrem Dorf absolvieren.

Die Massnahmen im Bereich der Bildung zeigen unerwartete Resultate. Nichts ist mehr wie es einmal war.

Seit fünf Jahren leisten wir Einsätze in den Gemeinden Tonzang und Kalay, in denen hauptsächlich ethnische Minderheiten leben. 57 % der Projekte betreffen die Verbesserung der Schulbildung in ländlichen Regionen. Die Schulinfrastruktur ist veraltet und schlecht an das Klima angepasst: In der Regenzeit sind Temperaturschwankungen und Niederschläge üblich und Unterbrüche des Unterrichts häufig.

„Von der Hölle ins Paradies“

Die Errichtung solider und hochwertiger Gebäude ermöglicht es, optimale Lernbedingungen für SchülerInnen und Lehrer zu gewährleisten. Phyu Nin Phwe, Lehrerin an der Schule von Uh Yin, bestätigt: „Das Gebäude ist perfekt. Es reizt mich nicht mehr, das Dorf zu verlassen, weil ich hier unter sehr guten Bedingungen unterrichten kann. Der Unterschied zwischen Vorher und Nachher ist, als ob du von der Hölle in den Himmel kämst.“ Ähnliche Aussagen liessen sich in allen dreizehn unterstützten Schulen sammeln.

In die Exzellenz katapultiert

Unsere jährlichen Schulbesuche zeigen, dass unsere Unterstützung eine regelrechte Triebfeder für die Veränderungen ist.

Über den Bau von Gebäuden und die Steigerung der Bildungsqualität hinaus sehen wir, dass der Staat endlich seine Verantwortung wahrnimmt. Er kann sich nicht länger entziehen. Die Sekundarschulen Singtum, Sialthawzang, Aung und Uh Yin haben nun den Status eines Gymnasiums. Die zusätzlich benötigten Gebäude wurden vom Staat finanziert. Unsere Unterstützung hat die Bevölkerung wahrlich in die Exzellenz katapultiert. Erst kürzlich bekam die Schule in Khum Nuai die Auszeichnung „beste Schule des Staates Chin“ vom Erziehungsdepartement verliehen.

Erleichterte Eltern

Unsere Projekte und die damit verbundenen Veränderungen haben Auswirkungen auf den Alltag sämtlicher Bewohner der ländlichen Regionen. Es geht ihnen besser und sie verspüren nicht mehr den Wunsch, in die Städte abzuwandern. Da die Schule den gesamten Lehrplan anbietet, können die Kosten für die Kinder, die früher in ein anderes Dorf oder sogar in die Stadt reisen mussten, um ihr Studium fortzusetzen, deutlich gesenkt werden: Es fallen keine zusätzlichen Unterkunfts-, Transport- und Essens- kosten usw. mehr an.

Die Schulprojekte in Myanmar haben mittelfristig einen uner­wartete Multiplikatoren-Effekt und die lokale Bevölkerung ist äusserst dankbar für Veränderungen, von denen sie bisher nur träumen konnte.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Denise Hinderling