In der Gemeinde wird das Wasserholen aus Teichen bald der Vergangenheit angehören.

Madagaskar - Wir haben ein ehrgeiziges Programm in der Gemeinde von Ambatomanjaka lanciert: den Trinkwasserzugang für alle Einwohner gewährleisten!

Kahle Hügel erstrecken sich, soweit das Auge reicht. Vereinzelte Bäume ragen in den Himmel und zeugen von einer längst vergangenen Zeit. Hier und dort sind einige kleine mit der für Madagaskar charakteristischen roten Erde erbauten Häuser zu sehen. Diese Postkartenidylle lässt uns beinahe all die Herausforderungen vergessen, mit denen sich die Bevölkerung von Ambatomanjaka konfrontiert sieht.

Eine unerträgliche Situation

Eine vor 3 Jahren durch unsere Koordinationsteam sorgfältig durchgeführte Feldstudie hat ergeben, dass die grösste Herausforderung der Bevölkerung der Zugang zu Wasser ist. Um den durchschnittlichen Wasserverbrauch von 130 Litern pro Familie und Tag zu decken, mussten Frauen oder Kinder bis zu 4 Stunden Wegstrecke zurücklegen, ohne Garantie dafür, dass das Wasser trinkbar ist. Diese Problematik galt für alle 15 Dörfer mit ihren insgesamt 25’000 Einwohnern. Ein einzelnes Projekt in nur einem Dorf umzusetzen, hätte nur eine sehr begrenzte Wirkung gehabt. Mann musste globaler vorgehen.

Vier Bereiche

Die Priorität für die Einwohner ist der Zugang zu Wasser. Dieser ist der wichtigste Bestandteil des Programms, der durch den Bau von Wasserzapfstellen die weniger als 150 Meter von den Häusern entfernt errichtet werden. Aber es ist auch ein Weg, um andere Aspekte wie Umwelt, Hygiene und Abfallentsorgung anzugehen. Diese verschiedenen Elemente sind in der Tat eng miteinander verbunden. Das eine entfaltet seine Wirkung nicht ohne das andere:

  • Ohne die Wiederherstellung der Bewaldung durch das Anpflanzen von Bäumen drohen die Quellen, die die Wasserversorgungen speisen, zu versiegen,
  • Ohne die Verringerung der Defäkation im Freien, durch die Einrichtung von Latrinen wird die Verbesserung der Hygienebedingungen begrenzt sein,
  • Ohne gemeinschaftliche Abfallentsorgung wird das Risiko der Umweltverschmutzung weiter bestehen.

Als wir vor zwei Jahren mit unserer Intervention begannen, legten wir daher vier Schwerpunkte fest: Zugang zu Wasser, Einrichtung von Latrinen, Organisation gemeinschaftlicher Abfallentsorgung und Wiederaufforstung.

Vielfältige Auswirkungen

Unser Ziel ist ehrgeizig: Bis 2026 sollen alle 25‘000 Einwohner Zugang zu Trinkwasser erhalten und die hygienischen Bedingungen sollen verbessert werden. Die Bürgermeisterin der Gemeinde, Nirina Raharimalala, ist begeistert von diesem Ansatz. Sie schwärmte: „Das ist eine einzigartige Chance für unsere Gemeinde und die Veränderungen, die wir in den ersten drei Dörfern feststellen konnten, erfüllen uns mit Hoffnung“. Die Krankenschwester in der Gesundheitsstation des Hauptortes stellte fest: „In den Dörfern, die bereits von dem Projekt profitiert haben, ist die Zahl der Gesundheitsbesuche aufgrund von durch Wasser übertragenen Krankheiten drastisch zurückgegangen“. Der Wandel ist in der Gemeinde Ambatomanjaka in vollem Gange.

Bisher erzielte Ergebnisse:

  • 4’100 Einwohner haben Zugang zu Trinkwasser in der Nähe ihrer Häuser,
  • 47 Wasserzapfstellen wurden errichtet,
  • 236 Latrinen wurden gebaut,
  • 9 Dorfdeponien wurden installiert,
  • 50’000 Bäume wurden gepflanzt.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Aline Tantscher