Die ehemalige Schule…
… und die neue Schule, während der Eröffnungsfeier.

Burkina Faso - Einweihung der Schule von Sabouli. Die Schülerinnen und Schüler dieses Dorfes können jetzt unter guten Bedingungen lernen.

Die Ankunft ist grandios: Wir werden zuerst im Rathaus empfangen. Dort steht ein Gefolge mit den Fahrzeugen des Bürgermeisters, des Präsidenten und der Polizei bereit. Es geht auf ins Dorf Sabouli, das im Norden von Burkina Faso in der Gemeinde Séguénéga liegt. Die Autokolonne hinterlässt auf der Strasse eine Staubwolke. Als wir uns dem Ort nähern, begleiten uns bewaffnete Dorfbewohner. Sie schiessen, um unser Kommen anzukündigen. Das Dorf, das wir durchqueren, ist verlassen, weil sich die gesamte Bevölkerung vor der Schule versammelt hat. Die Kinder bilden auf fast 200 Metern eine Ehrenwache und singen, um uns zu begrüssen.

Entwicklung durch Bildung

Für die 2500 Einwohnerinnen und Einwohner ist die Schulbildung der Kinder eine Priorität. Die Dorfvorsteher wiederholen es in ihren Reden immer wieder: „Es ist ein Traum, der wahr wird.“ Sie hoffen, dass ihre Kinder dank der Schule einen höheren Lebensstandard erreichen werden. Der Bürgermeister hebt die Dynamik der Dorfbewohnerinnen und -bewohner hervor. Sie sind es, die die ersten Klassenzimmer mit Wänden aus Schlamm und Stroh und einem Strohdach gebaut haben. Sie mussten zahlreiche Anfragen an die Behörden richten, damit der Staat eine Lehrkraft zur Verfügung stellte. Im Jahr 2014 haben sich ihre Bemühungen ausgezahlt. Aber es gab eine Bedingung: Die Klassenzimmer durften nicht im aktuellen Zustand bleiben und es brauchte eine Unterkunft für die Lehrkraft.

Ein Gebäude und zusätzliche Lehrkräfte

Nouvelle Planète erklärte sich bereit, auf das Anliegen der Dorfbevölkerung einzugehen und baute eine Schule, die aus drei Klassenzimmern besteht. Der vorgängige Austausch mit allen Beteiligten hat es ermöglicht, interessante Aspekte zu entwickeln. So hat sich die Gemeinde beispielsweise bereit erklärt, Schulbänke bereitzustellen, und die Lehrkräfte haben sich darauf konzentriert, das Bewusstsein für Aspekte des täglichen Lebens zu schärfen. Sie haben ein System installiert, mit dem die Kinder ihre Hände waschen können: Beim Eingang ins Klassenzimmer befindet sich nun ein Kanister und Seife. Zudem mobilisierten sie die Schülerinnen und Schüler, Bäume zu pflanzen. Bald werden die gepflanzten Mangobäume den Schulhof beschatten. Jeder Schüler und jede Schülerin durfte zudem auch Baumsetzlinge mit nach Hause nehmen. Neben dem Pflanzen der Bäume kümmern sich die Schülerinnen und Schüler auch um deren Unterhalt. In dieser Region, in der man direkt vom Fortschreiten der Wüste betroffen ist, ist jeder Schritt entscheidend.

Die Frauen singen. Wir beginnen zu essen. Die Feier wird den ganzen Tag andauern.

Philippe Randin

Übersetzt von Nerina Gross