Die Leiterin des Imkereizentrums zeigt uns den Prozess der Honigveredelung.

Burkina Faso - Vor 30 Jahren schlossen sich 12 ImkerInnen zusammen um die Bienenzucht zu entwickeln. Heute zählt Imkereizentrum Selintaanba 12'000 ImkerInnen. Ein grosser Erfolg!

Das Imkereizentrum Selintaanba mit Sitz in Fada N’Gourma hat sich in der Welt der Bienenzucht in Burkina Faso zu einer wichtigen Institution etabliert. Sie ist zweifellos die grösste Honiglieferantin im Lande. Der Gourma-Honig ist überall zu finden. Die Direktorin Ruth KobyagdaOuali war von Anfang an mit dabei. Sie erklärt: „Die Kooperative kauft 130 Tonnen Rohhonig pro Jahr von 12'000 ImkerInnen, Bäuerinnen und Bauern, die sich freuen, dass sie dank dieser zusätzlichen Tätigkeit ihr tägliches Leben verbessern können. Die Anlage veredelt und vermarktet den Honig. Wir verkaufen 70% unserer Produktion in Burkina Faso und 30% in Niger. Aktuell bieten wir – je nach Erntezeit – vier verschiedene Honigsorten an: Sheahonig von Februar bis Mai, Strauchhonig von Mai bis Juli, Tausendblütenhonig von September bis November und Tamarindenhonig von Dezember bis Januar.

Vielseitiges Imkereizentrum

Das Zentrum hat auch andere honigbasierte Dienstleistungen und Produkte entwickelt. Es produziert Bienenstöcke im kenianischen Stil, bildet ImkerInnen aus und bietet Alphabetisierungskurse an. Ausserdem stellt es Salben und Seifen auf Wachsbasis her.

Die Produkte lassen sich leicht verkaufen. „Viele kommen auf uns zurück, weil sie unseren Honig mögen“, sagt Ruth KobyagdaOuali, „aber wir müssen die Qualität der Produktion sicherstellen. Dies ist eine langfristige Aufgabe.“

Ergebnisse im Aufwärtstrend

1991 unterstützte Nouvelle Planète die Gründung des Imkereizentrums in Fada N’Gourma in Zusammenarbeit mit der Partnerschaft der Chaîne de l’Amitié. Die Anfrage kam von einer Gruppe von 12 ImkerInnen aus dem Dorf Nienduga und ihrem Leiter Paul Gayéri. Sie erkannten, dass sie ihren Honig verkaufen und willkommene Einnahmen generieren könnten, aber sie mussten einen Markt in der Stadt finden. Mehrere Gruppen von jungen Erwachsenen waren im Rahmen eines Einsatzes vor Ort. Sie beteiligten sich am Bau der Umfassungsmauer und des Gebäudes, worin sich noch heute die Verarbeitung und Verwaltung befindet.

Wir hoffen, dass sich solche schönen Geschichten noch oft wiederholen werden.

Das Bienenzentrum in Zahlen

  • 17 Mitarbeitende
  • 2'000 Mitglieder
  • 12'000 angeschlossene ImkerInnen
  • ca. CHF 220'000.– Umsatz pro Jahr

Philippe Randin et Adama Traore

Übersetzt von Pia Bangerter