Die Frauen von Djikeme schälen Maniok.

Benin - In der Region von Couffo reihen sich Felder aneinander, soweit das Auge reicht. Die Einrichtung von Verarbeitungsanlagen stellt den besten Weg dar, um die Entstehung einer Wirtschaftsstruktur zu fördern.

Die Gemeinden, in denen wir tätig sind, eignen sich bestens, um Verarbeitungsanlagen aufzubauen, die die landwirtschaftlichen Ernten aufwerten: ein günstiges tropisches Klima erlaubt es, während des ganzen Jahres Landwirtschaft zu betreiben, eine grosse Anzahl Gruppierungen sind bereits tätig und es besteht ein Markt. Dieser ist sehr interessiert an verarbeiteten Produkten wie Gari, Tapioka, Erdnusskrapfen, Palm- und Palmkernöl sowie Soja-«käse». Von der Ackergabel zur Tischgabel mithilfe der Verarbeitung stehen alle Ampeln auf Grün. Paradoxerweise gibt es sehr wenige gemeinschaftliche Verarbeitungsanlagen.

Finanzielles Hindernis

Die Gruppierungen sind motiviert, haben aber keine Mittel zum Investieren. Sie sind daher dazu verurteilt, die zeitraubende handwerkliche Verarbeitung fortzusetzen. Was sehr frustrierend ist. Ausserdem können die Gruppierungen auch keine Finanzkredite erhalten, da sie nicht in der Lage sind, die geforderten notwendigen Unterlagen vorzulegen. Selbst wenn sie es könnten, wäre der Zinssatz zu hoch, was ihr Vorhaben äusserst riskant machen würde. Unsere Unterstützung ist daher unerlässlich.

Wichtigste Herausforderungen

Die Mitglieder der Gruppierungen sind hauptsächlich Frauen, die nie eine Schule besuchen konnten. Ihr Mangel an den für eine erfolgreiche Geschäftsführung nötigen Kompetenzen stellt die wichtigste Herausforderung dar. Man muss ehrgeizig sein, derartige Projekte mit Personen durchzuführen, die weder lesen noch schreiben können. Zum Glück sind diese Frauen aber bereit und motiviert an Schulungen teilzunehmen. Unerlässlich sind diese im Gebiet des Finanzmanagements und der Vereinsstrukturierung, was aber nicht ausreicht. Es braucht auch eine regelmässige Begleitung während der Umsetzungsphase und darüber hinaus. Deshalb besucht unser strategischer Partner die Gruppierungen monatlich, um die ordnungsgemässe Verwaltung, insbesondere die Führung der Buchhaltung, zu überprüfen. Die Gruppierungen müssen sich dieser Aufgabe widmen, um den Fortbestand der Aktivitäten zu sichern, wozu auch die Übernahme der Wartung der Maschinen gehört, die ein systemisches Risiko darstellt. Falls diese nicht mehr funktionieren, verflüchtigen sich die Erfolge der Interventionen rasch und es ist fast wie eine Rückkehr zum Ausgangspunkt.

In Benin setzen wir den Akzent auf die Realisierung von landwirtschaftlichen Verarbeitungsanlagen. Wir werden unsere Anstrengungen vermehrt in eine globale Vision eingliedern und die Arten von Anlagen diversifizieren.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Katharina Althaus