Die PatientInnen kommen von weither.

Guinea Conakry - Der neue Gesundheitsposten von Ganyia hat die medizinische Versorgung in dieser Region von Grund auf verändert. Rückblick auf eine reibungslose Annahme.

Das Dorf Ganyia liegt auf einem Hügel. Auf dem Weg dorthin brauchen wir Durchhaltevermögen, um das Rütteln auf der mit Schlaglöchern bedeckten einzigen Piste durchzustehen. Die Evakuierung einer schwangeren Frau oder eines Kranken ist unvorstellbar. Vor unserem Einsatz gab es für die 6’000 Einwohner des Dorfes und der Region keinerlei medizinische Einrichtungen: ein schwarzes Loch klaffte in der Gesundheitsversorgung.

Den Weg ebnen

Unmittelbar nach unserer Unterstützungsvereinbarung ernannte das regionale Gesundheitsamt einen Krankenpfleger: Mamdou Alpha Barry. Er konnte seine Arbeit in einem von der Gemeinschaft vorläufig zur Verfügung gestellten Gebäude sofort beginnen. Mit seiner Tätigkeit gewann er das Vertrauen der DorfbewohnerInnen und bereitete so das Terrain für die offiziellen Eröffnung des Gesundheitspostens. Die Hebamme, die seit über zwanzig Jahren in der Region tätig ist, unterstützt ihn sehr und hat ihn eingeführt. Der Arzt des Gesundheitszentrums von Kolenté stand ihm ebenfalls beratend zur Seite. Als Leiter einer bereits bestehenden Gesundheitsstruktur unterstützte er ihn bei den Entscheidungen für die notwendigen Massnahmen und der Abwicklung der geforderten Formalitäten.

Dank dieser Arbeit im Vorfeld des Projekts konnte der Gesundheitsposten gleich nach seiner Eröffnung in das ganze Gesundheitsnetzwerk integriert werden.

Eine neue Ära beginnt

Gleich nach der Fertigstellung des Gesundheitspostens konnte der Pflegebetrieb verlegt werden. Schon während des ersten Monats fanden 180 allgemeinmedizinische Konsultationen und 8 vorgeburtliche Kontrollen statt. Es wurden 7 Geburten begleitet, zwei davon im Gesundheitsposten selbst. Alle schwangeren Frauen des Medizinbezirks sind nun registriert und werden entsprechend betreut. Mamdou Alpha Barry erläutert: „In diesem Gesundheitsposten habe ich nun alles, was ich brauche. Drei Faktoren erleichtern mir meine Arbeit besonders: der Solarstrom, die Wasserversorgung und das Motorrad für Notfälle. Zudem ermöglicht mir die Verfügbarkeit von Medikamenten effizient zu arbeiten.“

Die Qualität der Gesundheitsversorgung hat sich schnell in der ganzen Region herumgesprochen. Das Gesundheitspersonal stellt eine stetige Zunahme der Besucherzahlen fest, was auch gewisse Herausforderungen mit sich bringt. Auf einem Nachbesuch registrierte unser Koordinationsteam das Eintreffen von 15 Patienten innerhalb von 2 Stunden! Das auf dem Hügel gelegene Dorf Ganyia ist damit zu einem Leuchtturm der Gesundheitsversorgung geworden.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Susanne Privitera