Die Freude am Schulbesuch wiederfinden.

Myanmar - Die Schule im Dorf Singpial ist die einzige in der Region. Eltern und Lehrkräfte sind beunruhigt: Eines der Gebäude droht einzustürzen. Der Schulunterricht hängt nunmehr an ... einem Balken. Sie wollen auf keinen Fall, dass der Staatsstreich diesem Projekt einen Strich durch die Rechnung macht.  

Singpial ist ein abgelegenes Bergdorf im Arakangebirge weitab von den politischen Wirren, die den Staat Myanmar derzeit erschüttern. Die Schotterpiste, die nach Singpial führt, ist wegen Erdrutschen oft nicht befahrbar. Nur gerade 4 Kilo­meter trennen die 500 Bewohner­Innen von der indischen Grenze. In dieser Region lebt, von allen vergessen, die Ethnie Thado.

Die Schule von Singpial in Zahlen

  • Gründung im Jahr 1980
  • Meereshöhe: 1060 m
  • 120 SchülerInnen
  • 14 Lehrkräfte
  • 9 Schulstufen: vom Kindergarten bis zur 8. Klasse
  • 2 Schulgebäude

Eine wichtige Schule

In dem vom Einbrechen bedrohten Holzgebäude besuchen 82 Kinder den Unterricht (Kindergartenstufe bis 5. Klasse). Dieses erste Schulgebäude wurde 1980 gebaut, nachdem sich die DorfbewohnerInnen für seinen Bau mobilisiert hatten. Heute ist der Boden allerdings nicht mehr stabil. Alles schwankt. Ausserdem sind die Klassenräume nicht mehr angemessen: Sie sind eng und baufällig. Da sie nicht durch Wände getrennt sind, ist es schwierig, die Aufmerksamkeit der SchülerInnen für den Unterricht zu gewinnen.

2018 hatte die Regierung zwar beschlossen, die Schule zu fördern und durch eine Sekundarschule zu ergänzen, beschränkte sich dabei aber auf die Finanzierung eines Zusatzgebäudes mit drei Klassenzimmern. Im neuen Gebäude gehen nun die SchülerInnen der 6. bis 8. Klasse zum Unterricht. Das ist ein schwacher Trost. Das erweiterte Schul­angebot führte zu einem Zufluss an SchülerInnen aus den Nachbardörfern Hiangzang, Holkom, Siallup, Khuatei und Haihit. Heute ist die Schule von Singpial der ganzen Region ein Begriff.

Ein verlorenes Jahr

2020 war ein besonderes Jahr. In Myanmar wurden ab den ersten Coronafällen alle Schulen geschlossen … und das ganze Jahr über nicht mehr geöffnet. Die Konsequenzen sind dramatisch. Die SchlülerInnen haben den Bezug zur Schule völlig verloren, sodass die Lehrkräfte eine langwierige Arbeit erwartet. Sogar in einem von der Aussenwelt abgeschnittenen Dorf, wo die Mobilität mehr als eingeschränkt ist, machten die Behörden keine Ausnahme. Wie schade! Der jüngste Staatsstreich hat diese Schliessung leider weiter verlängert.

Ein Neustart

Damit der Unterricht nach dieser Zwangspause wieder anlaufen kann, muss unbedingt ein neues Gebäude errichtet werden. Nur so können die KindergärtlerInnen und die PrimarschülerInnen wieder zur Schule gehen. Die Dorfbevölkerung möchte ein solides Gebäude mit sieben Räumen; ein Raum soll als Lehrerzimmer dienen. Jedes Klassenzimmer wird mit dem nötigen Material ausgestattet werden: einer schwarzen Tafel, Schulbänken und einem Schreibtisch. Geplant ist zudem ein Toilettenblock mit vier Abteilen und einer Vorrichtung mit zehn Wasserhähnen. Damit soll der Trink­wasserzugang sichergestellt und das Erlernen der grundlegenden Hygieneregeln erleichtert werden.

Wir danken Ihnen jetzt schon für Ihre Unterstützung zur Sanierung der Schulanlage im Dorf Singpial. Dank Ihrer Hilfe werden die 120 SchülerInnen und ihre 14 Leh­rerInnen trotz des jüngsten Militärputsches wieder sicher zur Schule gehen können.

Mit CHF 68.- bieten Sie den SchülerInnen Perspektiven (Dieser Betrag entspricht dem Preis einer Schulbank).

Schreiben Sie „Schule Myanmar“ auf Ihren Einzahlungsschein, wenn Sie dieses Projekt unterstützen möchten.

Xavier Mühlethaler

Übersetzt von Marina Bentele